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Erfolgreiches Change Management ist eine der größten Herausforderungen für viele Unternehmen. Oder auch: Was bleibt, ist der Wandel, und nur was sich wandelt, das bleibt: So hat das der deutsche Zeithistoriker Michael Richter einmal ausgedrückt. Wahre Worte: In zahlreichen erfolgreichen Unternehmen scheint sich die Uhr heute tatsächlich schneller zu drehen. Das verlangt sowohl Führungskräften als auch Mitarbeitern ein gehöriges Maß an Mut und Veränderungsbereitschaft ab.

Abteilungen umstrukturieren, Wachstumsanreize setzen, Geschäftsprozesse digitalisieren: All das sind klassische Vorgaben für das Change Management. Herkules-Aufgaben sind es in jedem Fall, besonders, wenn zusätzlich zur Uhr noch der Kostenrechner tickt. Brauchen erfolgreiche Change Leader Superkräfte, um mit dieser Fülle an Herausforderungen fertig zu werden?

Die aktuelle Change Management Studie des Consulting-Unternehmens Capgemini hat die wichtigsten Erfolgsfaktoren identifiziert, die erfolgreiche Veränderungsprozesse vorantreiben. Ihre wesentlichen Ergebnisse möchte ich Ihnen heute näherbringen. Eines kann ich Ihnen vorweg versichern: Superhelden scheinen in das Reich der Fabelwesen zu gehören. Auch ganz reale Führungskräfte aus Fleisch und Blut können die Herausforderungen bewältigen, und sie können sie dann bewältigen, wenn sie:

Die Erfolgskriterien jedes erfolgreichen Change Managements

Wann spricht man im Change Management überhaupt von Erfolgen? Prinzipiell werden Sie als Change Leader an vier übergeordneten Kriterien gemessen, die Sie zur gleichen Zeit erfüllen müssen. Da ist zunächst der Output, in jedem Change-Projekt haben Sie objektive und messbare Zielvorgaben zu erreichen. Ein weiteres Ziel ist die Instandhaltung von bewährten Teilstrukturen oder -prozessen sowie von Kundenbeständen: Selbstverständlich sollten Sie es bei aller nötigen Veränderung vermeiden, das Kind mit dem Bade auszuschütten. Das dritte und im Change Management folgerichtige Kriterium lautet Weiterentwicklung. Diese setzt kreative und einzigartige Zielvisionen voraus: Sie müssen erst wissen, wo es überhaupt hingehen soll, bevor Sie den Weg dorthin erschließen können. Das vierte und letzte Kriterium, nämlich Integration, verweist auf die enorme Bedeutung von Teambuilder-Fähigkeiten im Change-Prozess. Sie brauchen daher geeignete Mittel und Werkzeuge, um ein starkes und hochmotiviertes Team zusammenzustellen, das Sie bei Ihren Aufgaben bestmöglich unterstützt.

Was ein erfolgreicher Change-Prozess braucht

Wie stellen Sie nun sicher, dass Sie diese vier Kriterien erfüllen? Die aktuelle Capgemini Change Management Studie hat sechs wesentliche Faktoren identifiziert, die für jeden erfolgreichen Wandel essentiell sind. Es sind dies:

1. Ziele

Es ist wohl unmittelbar einsichtig: Klar definierte Zielvorgaben stehen am Beginn jedes erfolgreichen Change-Projektes. Ohne sauber formulierte Ziele droht Aktionismus.

2. Aktionsplan

Stehen die Ziele fest, dann brauchen Sie in einem nächsten Schritt einen gut durchdachten Aktionsplan. Er bewahrt Sie im hektischen Tagesgeschäft vor Chaos und Desorganisation.

3. Ressourcen

Veränderung ist nur in einem geeigneten Umfeld möglich. Ausreichende finanzielle und materielle Ressourcen sind daher essentiell, damit der Wandel gelingen kann. Fehlt dieser „Treibstoff“, dann wird das bei Ihnen und Ihrem Team zu Frustration führen.

4. Fähigkeiten

Wandel kann bei Mitarbeitern an sich bereits große Ängste schüren. Häufig ist es die Furcht vor unbezwingbaren Herausforderungen: Wenn sich Aufgabenbereiche verändern, dann benötigen Mitarbeiter auch neue Fähigkeiten und Kompetenzen. Eine wesentliche Anforderung für erfolgreiches Change Management ist es daher, entsprechende Kenntnisse zu vermitteln und Mitarbeitern dadurch das Selbstvertrauen mit auf den Weg zu geben, dass sie die neuen Aufgaben meistern können.

5. Anreize:

Als alleiniges Mittel zur Motivation von Mitarbeitern sind sie ungeeignet, zur kurzfristigen Erhöhung der Performance können sie sinnvoll sein: Incentives erkennen besondere Leistungen an und können so über gelegentliche Durststrecken in Change-Projekten hinweghelfen.

6. Information:

Last but not least: Mitarbeiter wollen über anstehende Veränderungen im Vorfeld informiert werden, und zwar möglichst frühzeitig. Ansonsten brodelt rasch die Gerüchteküche. Im laufenden Change-Prozess ist die Informationsweitergabe ebenso wichtig und beugt Konfusionen im Team vor.

Indem Sie sicherstellen, dass diese sechs Voraussetzungen erfüllt sind, beseitigen Sie zugleich die wichtigsten Hindernisse eines erfolgreichen Wandels. Um ihn proaktiv voranzutreiben, benötigen Sie als eine der wichtigsten Voraussetzungen ein starkes Team an Ihrer Seite.

Ein erfolgreiches Change Management Team

Kennen Sie den Führungs-Leitsatz von Theodor Roosevelt? Er hat einmal gesagt:

„Wer seiner Führungsrolle gerecht werden will, muss genug Vernunft besitzen, die Aufgaben den richtigen Leuten zu übertragen und genug Selbstdisziplin, ihnen nicht ins Handwerk zu pfuschen.“

Auf diesen Kern lassen sich die Führungsaufgaben für erfolgreiches Change Management tatsächlich zusammenfassen. Es gilt daher: Wollen Sie ein leistungsfähiges Change-Team zusammenstellen, dann ist die sorgfältige Auswahl der Mitarbeiter ganz entscheidend. Aufmerksamen Lesern meines Blogs wird es bereits bekannt sein: Mitarbeiter an ungeeigneten Positionen sind eine wesentliche Performance-Bremse. Denn tatsächlich sind Menschen weniger formbar und veränderbar, als wir uns das häufig erhoffen. Knüpfen Sie daher an die Stärken Ihrer Mitarbeiter an und sorgen Sie dafür, dass sie diese in ihrer täglichen Arbeit möglichst gut einbringen können.

Wie identifizieren Sie geeignete Mitarbeiter mit hohem Potential? Erstellen Sie ein präzises Anforderungsprofil für die Positionen in Ihrem Team. Erstellen Sie in einem nächsten Schritt ein ebenso detailliertes Persönlichkeitsprofil Ihrer besten Kandidaten. Dafür stehen Ihnen hochwirksame Werkzeuge zur Verfügung, etwa der Gallup Strengths Finder oder der DISG-Test. Auf der Grundlage dieser Testergebnisse ist ein passgenaues Matching von Person und Anforderung – und damit eine gezielte Team-Entwicklung – möglich.

Mein Tipp: Bilden Sie ein heterogenes DISG-Team. Die vier unterschiedlichen Charaktere, die ich in einem früheren Blogbeitrag bereits beschrieben habe, ergänzen sich durch ihre völlig unterschiedlichen Persönlichkeitsmerkmale und Fähigkeiten ideal. Indem jeder Mitarbeiter seine Stärken bestmöglich einbringen kann, erhalten Sie ein echtes Power-Team, das Sie im Change Management mit voller Kraft unterstützen wird.

Führungsgrundsätze einhalten

Ihr ideales Change-Team haben Sie gefunden. Wie bringen Sie es nun auf Erfolgskurs? In erster Linie sollten Sie die wichtigsten Führungsgrundsätze einhalten. Dazu zählt etwa der Regelkreis aus Fördern, Fordern und Sichern: Sie fördern Ihre Mitarbeiter, indem Sie ihnen Fähigkeiten und Fertigkeiten vermitteln – oder durch entsprechende Trainings vermitteln lassen. In einem zweiten Schritt fordern Sie über Zielvereinbarungen klar definierte Leistungen von ihnen ein. Machen Sie Entwicklungen messbar, indem Sie auf objektive und überprüfbare Zielvorgaben achten! Auf diese Weise sichern Sie das Erlernte zugleich und sorgen für eine nachhaltige und langfristige Steigerung der Performance.

Erfolgsfaktor Motivation

Begeisterung, Leidenschaft, inneres Feuer. Nennen Sie es, wie Sie wollen – eine weitere Voraussetzung für ein leistungsfähiges und vor allem leistungsbereites Team sind jedenfalls intrinsisch motivierte Mitarbeiter. Auch und gerade im Change-Prozess! Denn eine 9-to-5-Mentalität ist der natürliche Feind jeder Veränderung.

Es war der Motivationsforscher Prof. Dr. Hugo Kehr, der mit seinem 3K-Modell nachdrücklich darauf hingewiesen hat, dass Motivation keine reine „Kopfsache“ ist: Neben einer rationalen Komponente besitzt intrinsische Motivation noch zwei weitere Komponenten, die Kehr schlagwortartig als „Hand“ und „Bauch“ bezeichnet. Während die „Hand“ für die Kenntnisse und Fähigkeiten einer Person steht, bezeichnet der „Bauch“ Emotionen, Leidenschaften und Ängste. Diese sind häufig die wahre Ursache für mangelnde Motivation. Rationale Argumente oder materielle Anreize sind daher ungeeignet, um die Motivation von Mitarbeitern langfristig zu erhöhen. Es muss Ihnen stattdessen gelingen, Begeisterung zu entfachen und in ihren Mitarbeitern den inneren Willen zu erwecken, ihre Ziele zu erreichen.

Mit dem 3K-Modell der Motivation steht Ihnen ein effizientes und praxisnahes Führungswerkzeug zur Verfügung, mit dem Sie eine gezielte „Motivations-Diagnose“ Ihrer Mitarbeiter erstellen und anschließend punktgenaue Maßnahmen setzen können. Derartige Führungswerkzeuge – zu denen etwa auch der bereits erwähnte DISG-Test und der Gallup Strengths Finder zählen – sind hochwirksame Mittel für ein erfolgreiches Change Management, die Ihnen zu umgehenden und raschen Erfolgen verhelfen.

Fazit: So funktioniert erfolgreiches Change Management

Halten wir zum Abschluss fest: Erfolgreiches Change Management benötigt weder Superkräfte noch Heldenfiguren – und die enden in der klassischen Mythologie ohnehin meist tragisch. Damit Ihr Change-Projekt auf der Liste Ihrer größten Erfolge endet, benötigen Sie nur etwas Wissen über die wichtigsten Grundsätze des erfolgreichen Change Managements. Sie benötigen darüber hinaus gute Teambuilder-Fähigkeiten und sollten es verstehen, in Ihren Mitarbeitern echte Begeisterung zu wecken. Auch das hat wenig mit Zauberkunst zu tun, sondern kann Ihnen mithilfe bewährter Führungswerkzeuge schon heute gelingen

 

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